Billighund ... Oder doch vom Züchter

 
Viele Leute fragen sich, warum kostet ein Rassehund vom Züchter so viel?
Im Internet und auch in Zeitungen werden einem Hunde derselben Rasse um ein Vielfaches billiger angeboten.

Woher kommt diese Preisdifferenz?
Man hat ja gar nicht vor zu züchten, auch will man keine Ausstellungen besuchen… warum also mehr bezahlen?

 Hier ein Vergleich, der jedem die Augen öffnen sollte:

Ein guter Züchter züchtet aus Liebe zur Rasse, nicht um damit Geld zu verdienen. Fast jeder Züchter ist ein „Hobbyzüchter“, d. h. er hat einen normalen Job mit 25 Tagen Urlaub pro Jahr und lebt in keiner Weise von seiner Zucht.
Ein guter Züchter sucht sich seine späteren Zuchthunde aus vernünftigen, seriösen Zuchten aus, hält die Hunde als Familienmitglied und sorgt dafür, dass die Tiere ein wunderschönes Leben mit besten Futter, bester tierärztlicher Versorgung und artgerechter Beschäftigung haben.
Geht es dann schließlich an die Zucht haben zukünftige Zuchthunde eine Vielzahl an gesundheitlichen Untersuchungen und Überprüfungen und auch einige Ausstellungen positiv zu meistern.
Dies alles bedeutet neben einem erheblichen Zeitaufwand auch eine Menge an finanziellen Ausgaben!
Haben die Hunde all diese Hürden mit Bravour gemeistert, erst dann darf man sie Zuchthunde nennen.
Ok… nun habe ich also meine fertige Zuchthündin… nun gilt es einen gesunden und geeigneten Deckrüden zu finden.
Auch der Deckrüdenbesitzer bietet seinen Hund nicht umsonst oder um 3 – 400 Euro an, denn auch der Rüde musste ja all diese Zuchtrichtlinien erfüllen!
Gut…Nun  wurde also gedeckt und wartet ich auf die süßen Welpen. Falsch… wir warten nicht nur darauf, sondern bereiten unsere Hündinnen bestmöglich darauf vor!
Schon vor dem Decken gilt es die Hündin noch mal komplett vom Tierarzt untersuchen zu lassen, ihr Impfschutz wird noch einmal kontrolliert, noch eine Wurmkur, sie bekommt dann noch einige Zusatzpräparate, die die spätere Welpenentwicklung positiv beeinflussen und der Hündin alle wichtigen Nährstoffe geben, die sie braucht, dann noch die Bluttests um den richtigen Deckzeitpunkt festzulegen und den Urlaub für die oft auch hunderte Kilometer weite Fahrt zum Rüden muss man auch noch fixieren….
Die Hündin ist nun also gedeckt. Nun gilt es die Maus fit zu halten. Sie benötigt etwa ab der Halbzeit mehr Futter (und zwar spezielles Futter für trächtige und/oder laktierende -säugende – Hündinnen), Zusatzpräparate (denn die Welpen nehmen sich ALLES was sie brauchen, egal ob es der Hündin nun fehlt oder nicht), genügend Auslauf ohne den Hund zu hetzen – also am besten längere, gemütliche Spaziergänge-, man muss sie an die Wurfbox – wo später die Kleinen geboren und die erste Zeit aufwachsen – gewöhnen. Ach ja… und die muss man ja auch noch kaufen bzw. selber bauen
Sind die Welpen nach einer sehr stressigen Zeit der Geburtsvorbereitung (Urlaub nehmen nicht vergessen!) und Geburt dann endlich da (von Geburtsschwierigkeiten und dergleichen erst gar nicht zu sprechen) gilt es die ganze Meute zu pflegen und gesund zu erhalten. Der Mutterhündin muss man jetzt besonders viel Zuneigung, Liebe und Sorgsamkeit zukommen lassen. Sie benötigt ausreichend Pflege, gesunde Ernährung und eine saubere Wurfbox (sprich tägliches reinigen und auswechseln der Tücher usw.), damit sie sich gut um ihre Kinder kümmern kann.
Sind die Welpen etwas größer und werden zusehends aktiver beginnt für den Züchter erst die richtige Arbeit!

Die Mutterhündin kommt mit der Kinderpflege und dem sauber machen nicht mehr alleine zurecht und möchte auch langsam wieder ein bisschen mehr Familienhund und nicht nur Mutter sein. Sprich… der Züchter übernimmt nun auch einen großen Part dieser Arbeit.
Mehrmals täglich muss die Wurfbox gereinigt werden, die Welpen werden an das Futter gewöhnt – festeres Futter = größere Haufen und Pfützchen und eine riesige Sauerei auch noch, wenn es Brei gibt – und dann müssen die Kleinen natürlich auch langsam an ihr Umwelt gewöhnt werden. Die Wurfbox wird also zu klein und das Haus wird langsam aber sicher in Beschlag genommen. Von der Unordnung und dem Schmutz sagen wir jetzt nichts, dass kann sich ja sicher jeder vorstellen, wie es aussieht, wenn ein Rudel Welpen lustig und voller Tatendrang das Haus umgestaltet.
Ein Welpe lernt bei einem guten Züchter alles Mögliche kennen; Waschmaschine, Trockner, Spülmaschine, Staubsauger, Türklingeln, Besucher, den Garten, andere Hunde, Autofahren etc. Das ist richtig viel Arbeit!
Bekommt man dann aber als Hundebesitzer einen so gut sozialisierten Welpen (etwa im Alter von 8 bis 10 Wochen), kann man sich sofort darum kümmern, dass der Hund weitere Umweltreize (z. B. Bus- oder Bahnfahrten, Passanten, Kinder, Rentner mit Stock etc.) kennen lernt. So ist er dann im Alter von 4 bis 6 Monaten schon ein sicherer und souveräner Begleiter in allen Lebenslagen und Situationen! Was gibt es schöneres?
Wenn man sich also seinen Welpen holt ist er bestens auf sein späteres Leben vorbereitet. Er wurde bestmöglich aufgezogen, bekam viel Liebe, bestes Futter, wurde mehrfach entwurmt, tierärztlich untersucht, gechipt, bekam die erste Impfung + EU-Pass, meist auch noch ein Welpenpaket mit in sein neues Zuhause und erhält natürlich seine Ahnentafel.
Dies alles kostet sehr viel Geld! Vom Zeitaufwand reden wir an dieser Stelle bewusst nicht mehr….
Sollte es mal Fragen oder Probleme geben, habe ich in einem seriösen Züchter einen verantwortungsbewussten Menschen, der mich nicht alleine lässt und jederzeit für meine Fragen da ist. Auch das ist sehr viel wert!

Am Kaufpreis zu sparen ist das falsche Ende der Sparsamkeit! Nicht nur in Bezug auf Tierarztkosten durch fehlende Impfungen (instabiles Immunsystem), massive Verhaltensstörungen, Stubenreinheit, sondern auch auf Kosten der Eltern und Geschwister des Hundes den man gekauft hat…

…und nun der weniger schöne Teil des Vergleiches.

Bei Massenvermehrern und Hundehändlern sieht das ganze „etwas“ anders aus. Hier gibt es „reinrassige Welpen“ schon um die 300 bis 500 Euro! Toll, was?
Hier werden die Elterntiere in irgendwelchen Hinterhöfen – wenn sie Glück haben, dann nicht in Gitterkäfigen, sondern „nur“ in verdreckten Verschlägen – meist auch im Ausland gehalten, sehen oft nicht mal Tageslicht und werden als Gebärmaschinen missbraucht.
Tierärztliche Versorgung kennen sie natürlich nicht (wozu auch, kranke oder alte Tiere werden einfach erschlagen und entsorgt), gutes Futter genauso wenig. Ihre einzige Lebensaufgabe ist es, möglichst viele „süße“ Welpen zu produzieren.
Vorbereitet werden die zukünftigen Mütter natürlich nicht auf die Geburt. Sobald sie geschlechtsreif und läufig sind (viele sind noch nicht mal 1 Jahr alt bei ihrem ersten Einsatz und selber noch nicht erwachsen geschweige denn reif für ihre Aufgabe) werden sie gedeckt, ob sie nun wollen oder nicht.
Während der Trächtigkeit führen sie ihr trostloses Leben weiter. Steht die Geburt an, sind sie genauso alleine wie sonst auch. Oft passiert es, dass die Hündinnen ihren eigenen Nachwuchs totbeißen, weil sie gar nichts damit anzufangen wissen und selber so verhaltensgestört sind, dass man
ihnen gar keinen Vorwurf machen kann.
Haben die Welpen Glück und ihre Mutter ist instinktsicher und verhältnismäßig „normal“, wachsen sie in ihrem eigenen Dreck auf, sehen nichts, lernen nichts kennen und werden viel zu früh von der Mutter weggenommen. Denn nur kleine Welpen sind auch wirklich süß und erweichen die Herzen der Menschen.
Ist der Tag gekommen, werden sie gesäubert und mit vielen weiteren „Rassehunden“ in Boxen verfrachtet und hunderte Kilometer weit auf irgendwelche Märkte oder zu Hundehändlern verfrachtet, wo sie dann preisgünstig an den Welpenkäufer weitergegeben werden.
Wen wundert es dann, wenn solche Welpen unsicher, ängstlich, krank, verhaltensgestört sind?
Aber dafür sind sie schön billig!!!
Wer von sich behauptet Tiere zu lieben, darf nicht beim Händler kaufen! Denn selbst wenn man in den eigenen Augen – oder auch in denen von Menschen, die es nicht besser wissen – diesen einen Hund gerettet hat, hat man durch diesen Kauf das Leben von mindestens 10 bis 20 Welpen auf dem Gewissen. Und das zusammen mit ihren Eltern, die zum Teil unter schlimmsten Bedingungen vor sich hinvegetieren, nur dazu gedacht Welpen zu produzieren und Profit zu erzielen.

 Ist es DAS wert? Nur um Geld zu sparen?
Die Nachfrage bestimmt nun mal das Angebot…

(Quelle Öcfb)